Kreativ Innovationen in Darmstadt fördern

Aus dem Potential von zwei (technisch-orientierten) Hochschulen in Darmstadt macht unsere Stadt erstaunlich wenig – und fremdelt erheblich mit den hier ausgebildeten Leistungsträger:innen von Morgen. Das beginnt bei einem Bürgertum, das Studierende vor allem als Störfaktor ansieht, der zu verwalten ist (siehe die Diskussion um die Lichtwiesenbahn) und endet noch lange nicht dabei, dass es viel zu wenige aktive Angebote für studentische Gründer:innen in Darmstadt gibt, die versuchen, wenigstens einen Teil des riesigen Potentials in lokale Wirtschaftskraft umzuwandeln.

Natürlich, klassische – bürgerliche – Wirtschaftsförderung erreicht die Student:innen, die aus aller Welt nach Darmstadt kommen nicht. Studentische Kreativität und Jugendlichkeit verstört das Ruhebedürfnis der Bürger:innen. Und so bleiben beide Welten meist sauber getrennt.

Diese Grenze zu überbrücken ist Aufgabe einer modernen Wirtschaftsförderung, die dem ruinösen Standortwettbewerb zwischen den Kommunen entkommen will. Eine solche moderne Wirtschaftsförderung fängt an bei der Schaffung von mehr Begegnungsräumen und -veranstaltungen und gemeinsamen Workshops zwischen Stadt und Hochschulen. Geht weiter über Innovationspraktika in Verwaltung und städtischen Betrieben und einem Ausbau der Sharing-Angebote. Und muss nicht enden bei einem städtischen Risiko-Kapital-Fond, der studentische Startups in der frühesten Phase finanziert (was auch noch finanziell lukrativ sein kann)5.

Und auch wenn ich jetzt hier auf die Hochschulen – als größtes Potential – fokussiere – all diese Maßnahmen können und sollen natürlich auch dem Darmstädter Mittelstand und den lokalen Geschäften sowie Ausgründungen aus den örtlichen Großunternehmen offen stehen und nutzen.